Bass-Pfeifen mit großem Windverbrauch können über ein Barker-Relais mit frischem Wind versorgt werden. Sie erhalten dann ein eigenes Ventil, welches über eine Rohr-Leitung (Kondukte) aus der eigentlichen Windlade betätigt wird. Das Barker-Relais hat keine Verzögerung und kann auf den Einschwingungsvorgang der großen Pfeifen eingestellt werden.
Liste aller Register einer Orgel und Darstellung ihrer Verteilung auf die einzelnen Werke sowie aller sonstigen Spielhilfen. Aus der Disposition sind Klangkonzept und Klanggestalt eines Instrumentes zu erschließen.
Labialregister mit weiter Mensur, in offener oder gedeckter Bauweise. Weicher, verschmelzungsfähiger Klang.
Labialpfeifen sind mitunter am oberen Ende nicht offen, sondern geschlossen, "gedackt" (oder "gedeckt"). Sie klingen dann eine Oktave tiefer und dunkler.
Vorwiegend kraftvolle Stimmen mit breiter Klangwirkung sind dort angeordnet.
Vorrichtung in der Spielanlage, die es möglich macht, die einzelnen Manuale untereinander zu verbinden (z.B. "II - P" = 2. Manual gekoppelt an das Pedal).
Oktav-Koppeln verbinden Werke um eine Oktave nach oben oder unten versetzt. ("II - I16" = 2. Manual eine Oktave tiefer an 1. Manual gekoppelt).
Es gibt auch Oktavkoppeln, die innerhalb eines Werkes wirken. ("ZI4" = Zungen des 1. Manuales spielen 1 Oktave höher).
Der Gebrauch der Koppeln erhöht die Zahl der möglichen Registerkombinationen um ein Vielfaches und gestattet zudem die Vereinigung der gesamten Klangmasse der Orgel auf ein Manual.
Labiale Register sind solche, bei denen der Ton durch eine im Pfeifenkörper schwingende Luftsäule erzeugt wird. Die Luftsäule gerät wie bei der Blockflöte durch Anblasen des Labiums (lat.labium: Lippe) in Schwingung. Principale, Flöten, Gedackte, Streicher und Mixturen sind Labialregister.
Mit den Händen zu spielende Klaviatur. Jedes der übereinander angeordneten Manuale entspricht einem Teilwerk der Orgel.
Proportion und Maßverhältnisse einer Orgelpfeife bzw. eines Registers. Bestimmend für die Klangeigenschaften.
Register, bei denen auf einer Taste mehrere hochliegende Pfeifen gleichzeitig erklingen. Bewirken den orgeltypischen glänzenden Klang.
Teilwerk der Orgel mit den großen Bassregistern, mit den Füßen zu spielen.
Bezeichnung für die Gesamtheit aller Principale und Mixturen, oft auch im Verein mit den Zungen. Das Plenum (lat.organum plenum: volle Orgel) ist der klangliche Kern der Orgel.
Auch als Unterwerk bezeichnet, ist ein Teilwerk der Orgel, in welchem auch helle und delikate Stimmen vertreten sind.
Hauptregister der Orgel. Kräftiger, substanzreicher Ton.
Schauseite der Orgel.
Pfeifenreihe von bestimmtem Klangcharakter. Zur Kennzeichnung der Tonlage eines Registers wird die Höhe der jeweils tiefsten Pfeife in Fuß angegeben (16',8',4' etc.).
Beispiel: tiefste Pfeife Principal 16' ist 16 x 32cm (= 1Fuß) lang, also gut 5 Meter. Bei einem Principal 8' erklingen die tatsächlich im Notenbild gesetzten Töne, bei einer Octave 4' spielen sie eine Oktave höher etc. Es gibt Register, die nur Obertöne erklingen lassen.
Arbeits- und Spielplatz des Organisten. Neben den Klaviaturen befinden sich hier die Züge der einzelnen Register und Koppeln.
Labialregister mit enger Mensur und daher obertonreichem, "streichendem" Klang (Salicional, Gambe, Aeoline, Viola).
Verbindung von Taste und Pfeifenventil. Kann mechanisch (durch Hebel- und Zugwirkung), elektrisch oder pneumatisch (durch Luftdruckmechanik) funktionieren, wie die Einschaltung der Register, die Registertraktur.
Vorrichtung in den Windkanälen einer Orgel, die den Orgelwind zum Beben bringt und den Ton der Pfeifen ein Vibrato verleiht.
Werden Labialpfeifen mit stärkerem Druck angeblasen, erklingen sie eine Oktave höher und besonders intensiv. Ein überblasendes Register ab c' besitzt also Pfeifen ab c' mit doppelter Körperlänge.
Die zur Klangerzeugung nötige komprimierte Luft wird bezeichnet als (Orgel-) Wind. Der Druck wird gemessen in mm/Wassersäule und kann innerhalb der Orgel, auch innerhalb einzelner Werke unterschiedlich sein. Beim symphonischen Windsystem werden die Bassbereiche der Register mit schwächerem, die Diskantlagen dagegen mit höherem Druck versehen.
Verteilersystem für den Orgelwind, gebaut als kastenförmige Holzkonstruktion, auf der die Pfeifenreihen der Teilwerke stehen.
Bei Zungenpfeifen wird der Ton durch eine schwingende Metallzunge erzeugt. Durch Verstärkung mittels verschiedener Resonanz-Pfeifenkörper ("Becher") können sehr unterschiedliche Klangfarben erzeugt werden. Strahlende, kraftvolle Trompeten mit langen Pfeifenbechern kontrastieren mit kurzbechrigen Soloregistern wie etwa "Vox humana" (lat. Menschenstimme), Oboe oder Klarinette.